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An der EU-Außengrenze: 7 Tage auf Chios – Tag 2: Kinderbilder voller Hoffnung

    Kinderbilder an der Wand im Umsonstladen von Offene Arme/CESRT auf Chios – Menschen im Boot, eine Prinzessin in knalligen Farben, bunt gemalte Schrift „Freedom for Refugess“. Bewegende Rufe nach Liebe, Aufmerksamkeit und einem sicheren Leben. Während die Erwachsenen sich mit dem Notwendigsten eindecken, gehen Kinder ihren Träumen nach. Wir fragen uns: Was wird aus den Kids werden? Wie entwickelst Du Dich, wenn Du in einer Hölle wie im Flüchtlingslager Vial aufwächst, ohne fließend Wasser, ohne angemessene Ernährung und Unterkunft, ohne Hoffnung und mit viel Gewalt?

    Kleine Organisationen wie die von Offene Arme/CESRT stehen am ehesten noch für das, was da immer mal von europäischen Werten geredet wird. Im Frühjahr stand die Frage im Raum: Was tun, wenn durch die Corona Beschränkungen keine Verteilung von Hilfsgütern im Lager mehr möglich ist? Ganz einfach: Du gründest einen Umsonst Laden mit ausgeklügeltem Ticketsystem!„Es ist der einzige Weg momentan, um etwas für die Menschen im Lager zu tun“ erklärt uns Toula, die griechische Gründerin vor Ort. Über ein WhatsApp Bestellsystem können Geflüchtete sich bei der Organisation melden, und mit Termin eine limitierte Anzahl an Artikeln selbst auswählen. Ende Juni wurde der Laden eröffnet, und bis jetzt wurden 2.800 Menschen bedient. Pro Tag können 100 Menschen unter Beachtung der Corona Bestimmungen versorgt werden – eine eindrucksvolle logistische Leistung.

    Corona….währen wir uns in Toulas gut strukturiertem Lager mit Masken und Handschuhen ausgestattet und unter Beachtung des Social Distancing umschauen und Windeln, Seife und Kleidung von unseren Transporten spotten, kommen andere Organisationen um von uns geschickte Masken abzuholen. Die IOM ist da, und erhält ein paar unserer Masken für unbegleitete Minderjährige, eine Sprachschule für Geflüchtete ebenso. Toll zu sehen, dass unsere Arbeit nützlich ist! Auch viele selbstgenähte Masken sehen wir in der Verwendung. Bis Ende August soll die Verteilaktion für Sommerkleidung abgeschlossen sein.

    Eine südafrikanische Volontärin kümmert sich um die eingehenden Bestellungen, die Hitze ist drückend und eine Katze liegt gelangweilt zwischen Paletten. Unser Container vom Februar ist mittlerweile zum Lagerhaus umgebaut, wir besprechen mit Toula die anstehende Wintersammlung. Dadurch, dass Corona bedingt nicht mehr genug Volontär*innen zur Verfügung stehen, ist eine feinere Sortierung der Kleidung durch uns notwendig.

    „Besonders wichtig ist Sudo-Creme für die Kinder“ sagt Toula. Das ist eine Art Wundheilsalbe, die unter den katastrophalen hygienischen Bedingungen eine wichtige Bedeutung hat. Toula zeigt uns den Babykorb, den jede Mutter nach der Geburt bekommt, ausgestattet mit den notwendigsten Sachen, Windeln, Hygienartikel, Seife… eine Erstausstattung für Mütter unter schwierigsten Bedingungen. Wie so oft, es ändert nichts an der Gesamtsituation, ist aber ein wichtiger Tropfen auf den heißen Stein.

    Gestern Abend trafen wir auch ersten beiden Ärztinnen, die wir nach Chios zu SMH geschickt haben, Annegret und Inga. Ganz ehrlich: Wenn wir hier die Gegensätze sehen, und die aktuelle deutsche und europäische Politik betrachten, dann fragen wir uns schon, wie sinnvoll ist das was wir tun, was ändern wir denn? Die Ärztinnen Annegret und Inga sehen das anders „Die Fahrräder von Euch sind ein riesen Sprung in der Lebensqualität der Menschen im Lager. Auch die Ausstattung in der Klinik in Vial von Euch ist unbezahlbar. Projekte wie eures geben Hoffnung.“

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    Hier kommt ihr zum Tag 1.